Dorfmuseum Wagenschwend

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Viele Wege führen nach Wagenschwend
Fahrenbach, Laudenberg und Wagenschwend - im Odenwälder Bermudadreieck verbrachte ich, zusammen mit meinen Eltern, die Sommerferien in den verwunschenen Waldhütten der Stiftschaffnei. Von da aus ging es, mal zu Fuß, mal mit dem Wagen nach Mudau, Buchen, Amorbach ... Endlose Sommertage, Abenteuer mit Ansitzen auf Reh und Hirsch, die Förster nahmen unter ihre Fittiche und stolz drauf es vererbt zu haben ;-) zieht es mich bis heute in die Odenwaldhölle.

Es tut sich was im Odenwald
Wo sich in den letzten Jahren einiges getan hat! Innovative Gastronomiekonzepte, neue Netzwerke, erstklassige Magazine und Blogs. So lernte ich Friederike Kroitzsch kennen, die für den SWR die Regionalbüros Mosbach und Buchen betreut. Und nebenbei den famosen Landlebenblog herausgibt, wo ihre Edelfeder alltägliche Beobachtungen mit philosophischen Klassikern verbindet: Ganz grosses Kino! Über sie kam ich mit Gerhard Schäfer, Mastermind des Dorfmuseums Wagenschwend in Kontakt - und weil der so ein illustres Retreat mit Forellenteich hat, Biberanschluss inclusive (von den Forellenfilets ganz zu schweigen), bin ich in Wagenschwend nur allzu bereitwillig mit der Kamera dabei, wenn es um das Museum geht:
Dorfmuseum Wagenschwend
Weltgeschichte gilt, gilt auch für die Geschichte des Odenwaldes. Wie haben die Menschen hier früher gelebt? Wie haben sie gearbeitet und gefeiert, wie haben sie den Alltag gestaltet? Das alles will unser kleines Museum Wagenschwend vermitteln. Auf vier Etagen, durch die der Hauch der Odenwälder Vergangenheit weht. Getreu dem Motto: Altes bewahren, Neues gestalten. Kommen Sie mit auf einen ersten Rundgang durch unsere Räume in Limbach-Wagenschwend!
Odenwälder Barbierstube
Hätten Sie's gewußt? Friseure waren nicht nur für Frisuren zuständig, früher, vor hundert oder mehr Jahren. Der Barbier oder Bader war unter anderem auch Zahnbrecher, und das klingt vermutlich genauso, wie es tatsächlich auch war: nicht sehr medizinisch und nicht sehr schön. All das können Sie in unserer Odenwälder Barbierstube erfahren - und noch viel mehr über das jahrhundertealte Handwerk der Barbiere und Frisöre. Unsere Sammlerstücke haben wir aus vielen Odenwälder Firsörgeschäften zusammengetragen.
Odenwälder Schusterwerkstatt
Es soll Leute geben, die kennen die Arbeit eines Schusters nur noch aus Erzählungen. Schusterwerkstätten gibt es kaum noch. Schuhe kaputt? Wegwerfen und neue kaufen!, so geht das heute meistens. In der historischen Schuhmacherwerkstatt in unserem Museum Wagenschwend tauchen Sie nocheinmal ein in die Zeiten, als Schuster nicht nur Schuhe reparierten, sondern vorallem neu anfertigten, allesamt nach Maß, versteht sich.
Das Musikzimmer
Musik, zwo, drei! Wussten Sie, dass die ersten Odenwälder Punks aus dem kleinen Wagenschwend kamen? Ein paar Waldarbeiter, die nie zuvor ein Instrument in den Händen gehalten hatten, und ausgerechnet DIE gründeten vor fast 100 Jahren den Wagenschwender Musikverein. Und lösten damit auch gleich den vielleicht berühmtesten Finanz-Skandal in Wagenschwend aus, an dessen Ende der Dorflehrer und Dirigent die Region verlassen musste. Klingt spannend? Ist es auch. Solche und andere Geschichten erzählen die vielen Exponate in unserem Musikzimmer.
Im tiefen Keller
Wer so richtig tief in die Geschichte abtauchen will, der sollte sich bei uns im Museum mal ins Untergeschoß wagen, in den Keller! Aber Obacht!, Sie könnten da im (ehemaligen) Kittchen landen, in der schon manch ein Unhold seinen Rausch ausschlafen musste, unter den strengen Augen eines Wachtmeisters. Das Kittchen ist heute unsere historische Schmiede. Und dann haben wir noch den alten Gewölbekeller, und eine Ausstellung zur Hauswirtschaft, bei der Ihnen vielleicht der Mund wässrig wird. Oder auch nicht. Auch das Odenwälder Handwerk hat hier seinen ganz eigenen Platz.
Ländliche Frömmigkeit
Der Odenwald ist eine fromme Gegend, und überall finden sich Hinweise auf die Volksfrömmigkeit: Bildstöcke in der Landschaft, Marienverehrung, Herrgottswinkel. Deswegen haben wir einen Raum in unserem Museum auch diesem Thema gewidmet.
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Saisonstart am vergangenen Sonntag hinter uns gebracht - und schon blicken wir weiter nach vorne! Was wir für Sie und Euch in dieser Museumssaison in unserem kleinen Museum planen, erfahrt Ihr in diesem Video.
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Liebe Museums-Freunde!
Am 27. März starten wir mit dem Museum in die Saison 2022! Von 14 bis 17 Uhr öffnen wir die Türen unserer kleinen, großen Schatzkammer in Wagenschwend und freuen uns auf viele Besucherinnen und Besucher - wir hoffen, Sie sind auch wieder dabei!? Tauchen Sie ein in die Geschichte der Region, in die Vergangenheit des Odenwaldes. Das Museum präsentiert vom Keller bis zum Dachboden allerlei Spannendes und Lehrreiches, Witziges und Nachdenkliches. Hinter vielen Exponaten verbirgt sich eine kleine Geschichte, die wir unseren Gästen gerne auch im Rahmen einer Führung erzählen. Wussten Sie zum Beispiel, dass wir in Wagenschwend ein altes Mikrofon besitzen, das der legendäre Elvis Presley schon in der Hand hatte? Wissen Sie, dass der Musikverein Wagenschwend von Waldarbeitern gegründet wurde, die noch nie ein Instrument in der Hand hatten? Und warum eine Schießerei in einem Dorfgasthof uns bis heute eine Mahnung sein sollte?

Ihren Besuch in unserem Museum können Sie abrunden und versüßen mit einem Stück selbstgebackenem Kuchen und einer guten Tasse Kaffee in unserem beliebten Museums-Café, unser ehrenamtliches Café-Team wird am 27.März (und jeweils am letzten Sonntag jeden Monats) ebenfalls für Sie da sein. All das natürlich unter den geltenden Corona-Regeln.

Hollywood in Wagenschwend?
Beim Museum hat sich vor einigen Monaten eine polnische Journalistin aus Berlin gemeldet, die unbedingt nach Wagenschwend kommen möchte. Die Dame heißt Malgorzata Gebel, und eine kurze Recherche unsererseits ergab, dass Malgorzata Gebel nicht einfach nur irgendeine Journalistin ist, sondern lange Jahre erfolgreiche und in Polen sehr bekannte Schauspielerin war, unter anderem hatte sie eine tragende Rolle im Film "Schindlers Liste" unter der Regie von Steven Spielberg. Hier (Klick!) können Sie mehr erfahren. Frau Gebel hatte von einem amerkanischen Filmemacher den Auftrag, den Kontakt zum Museum herzustellen und uns mal einen Besuch vor Ort abzustatten. Dieser Filmemacher wiederum war durch polnische Zeitungsberichte auf die Geschichte und den tragischen Tod der polnischen Zwangsarbeiterin Hanka Szendzielarz in Wagenschwend aufmerksam geworden und möchte Näheres darüber erfahren. Seitdem ist Gerhard Schäfer regelmäßig mit Frau Gebel aus Berlin in Kontakt, zu einem Besuch ist es wegen der Pandemie-Lage bisher noch nicht gekommen, er ist aber weiterhin geplant. Wer der Filmemacher im Hintergrund ist, das haben wir uns noch nicht getraut zu fragen. Und ob aus der Wagenschwender Geschichte rund um Hanka Szendzielarz ein echter Hollywood-Film werden soll, bleibt auch noch offen. Spannend ist dieser Kontakt allemal, wir halten Sie auf dem Laufenden!

Die Nacht im Museum
Am 28. Mai machen wir im Museum Wagenschwend die Nacht zum Tage und veranstalten eine Nacht im Museum, angelehnt an die Nacht der Museen, die in vielen größeren Städten stattfindet. Das genaue Programm erarbeiten wir derzeit noch, aber fest steht bereits, dass uns Larissa Anton besuchen wird, eine Filmemacherin, die sich in zahlreichen Produktionen dem Odenwald und seinen Geschichten widmet. In Wagenschwend wird sie uns Ende Mai einen Film präsentieren, in dem es unter anderem um das Kätherles-Kreuz und seine Geschichte geht. Der Gedenkstein zwischen Wagenschwend und Krumbach erinnert an Katharina Biller, die hier von ihrem Stiefvater erschlagen wurde. Bitte notieren Sie sich den 28. Mai gerne schon mal im Kalender! Für alle weiteren Infos bleiben Sie auf dem Laufenden über unsere Website:
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